Amnesia: A Machine for Pigs

Veröffentlicht am 14.03.2021 von Stephan in Reviews
Amnesia: A Machine for Pigs ist ein Horrorspiel von The Chinese Room aus dem Jahr 2013. Das Spiel, das ursprünglich als Mod für Amnesia: The Dark Descend angedacht und dann zu einem vollwertigen Spiel weiterentwickelt wurde, spielt in der gleichen Welt wie der Vorgänger, allerdings viele Jahre später im Jahr 1899.

Als Oswald Mandus erwacht ist sein Haus verlassen und in tiefe Dunkelheit gehüllt. Von einer langen Krankheit gezeichnet und mit klaffenden Gedächtnislücken verlässt er sein Zimmer und versucht zu verstehen was vor sich geht. Wieso ist das Anwesen verlassen? Weshalb sind die Betten durch eiserne Käfige gesichert und wo sind seine beiden Kinder? Während Mandus noch ziellos durch die weitläufigen Flure und Zimmer irrt, klingelt ein Telefon und eine geheimnisvolle Stimme, die sich selbst als "Den Ingenieur" bezeichnet, berichtet Mandus dass seine Kinder in die Tiefen der Maschine hinabgestiegen sind und sich jetzt in großer Gefahr befinden. Mandus zögert nicht und beginnt mit der Suche nach seinen Söhnen Edwin und Enoch.

Wir steuern unseren Protagonisten wie im Vorgänger in der Egoperspektive und auch wenn es zu Beginn sehr ähnlich wirkt, unterscheidet sich das Spiel doch in einigen Punkten von seiner Vorlage. Nach wie vor tasten wir uns nur mit einer Handlampe bewaffnet durch düstere Gebiete, neu ist allerdings, dass diese Lampe nun kein Öl mehr verbraucht und somit unbegrenzt lange eingesetzt werden kann. Weggefallen dagegen ist die Möglichkeit Lampen selbst zu entzünden und auch das Inventar wurde ersatzlos gestrichen. Das hat dann auch Auswirkung auf die Rätsel, die dadurch das man nicht mehr mehrere Gegenstände tragen und kombinieren kann, deutlich einfacher ausfallen.

Auf seinem Weg tiefer in die Anlage erfahren wir über Telefonanrufe und die neu hinzugekommenen Audiotagebücher weitere Details über unseren Protagonisten. Mandus ist Besitzer einer Schlachterei und offenbar nicht nur sehr wohlhabend, sondern auch mit großem Einfluss auf seine Mitmenschen. Direkt neben seinem luxuriösen Anwesen liegen die weitläufigen Fabrikgebäude mit ihren ausgedehnten unterirdischen Maschinenräumen und genau dorthin führt uns unser Weg. Wir stoßen auf seltsame Maschinen die offenbar von Mandus selbst entworfen und gebaut wurden und einen uns noch unbekanntem Zweck dienen, verstörende Aufzeichnungen über Experimente an Menschen und Hinweise auf eine schreckliche Zukunft die verhindert werden muss. Umso weiter wir ins Herz der Maschine vordringen umso klarer wird, dass dies keine gewöhnliche Schlachterei ist und auch Mandus selbst scheint einiges zu verbergen.

Anders als im Vorgänger erforschen wir nicht ausschließlich unterirdische Gänge, sondern bekommen, wenn auch nur kurz, sogar den Nachthimmel zu sehen. Grafisch macht das Spiel eine gute Figur. Schärfere Texturen und detaillierte Umgebungen sorgen neben der unheimlichen Klangkulisse für eine düstere Atmosphäre wobei in diesem Fall düster wörtlich zu nehmen ist, denn unsere Laterne ist kaum in der Lage die Dunkelheit zu durchdringen. Auch, wenn wir für längere Abschnitte keine Gegner zu sehen bekommen ist doch konstant das unheimliche Kreischen der Monster zu vernehmen und man ist fast überrascht, wenn man dann tatsächlich einmal einem dieser Geschöpfe Auge in Auge gegenüber steht. Treffen wir auf Gegner sollten wir uns tunlichst nicht erwischen lassen und uns entweder vorsichtig an den unheimliche Geschöpfen vorbeischleichen oder die Beine in die Hand nehmen und rennen.

Die Handlung ist vor allem im letzten Drittel sehr intensiv und packend inszeniert und verlässt sich nicht nur auf Tagebucheinträge, sondern lässt Mandus auch immer wieder seine Gedanken laut aussprechen und Dialoge führen. Wie viele Spiele dieser Machart wird allerdings wenig erklärt, vieles bliebt kryptisch und nach dem Abspann wird sich der eine oder andere fragen, was nun genau geschehen ist.

Fazit


Mich konnte Amnesia: A Machine for Pigs vor allem im letzten Drittel überzeugen, wenn die Handlung Fahrt aufnimmt. Das reduzierte Gameplay sorgt allerdings vor allem zu Beginn dafür, dass man als Spieler kaum etwas anderes zu tun hat, als durch die dunklen Gänge zu schleichen und das nächste Tagebuch oder die nächste Tür zu suchen. Richtig gut gefallen hat mir das Szenario mit seinen Steampunk Maschinen und den kruden wissenschaftlichen Experimenten. Allen die eine atmosphärische Geschichte erleben möchten und vor der unheimlichen Kulisse nicht zurückschrecken kann ich das Spiel empfehlen, wer jedoch Wert auf interessantes Gameplay legt wird eventuell enttäuscht werden.

Amnesia: A Machine for Pigs ist für PC (Linux, macOS, Microsoft Windows) und PlayStation 4 ausschließlich als Download erhältlich.

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