Amnesia: The Dark Descent

Veröffentlicht am 07.02.2021 von Stephan in Reviews
In dem Horror Adventure von Frictional Games schlüpfen wir in die Rolle von Daniel der alleine in einer dunklen, scheinbar verlassenen Burg erwacht und sein Gedächtnis verloren hat. Eine Notiz, die er anscheinend selbst verfasst hat, verrät ihm seinen Namen und auch die Ursache seiner Amnesie. Er selbst hat einen Trank zu sich genommen, um die Erinnerung an nicht näher genannte schreckliche Taten auszulöschen.
Schlussendlich beschwört uns sein vergangenes Selbst den wahren Schuldigen zu finden und auszuschalten, Alexander von Brennenburg, den Burgherrn, der im Begriff ist das unnennbare Böse zu beschwören.

Wir steuern Daniel aus der Egoperspektive und erkunden nur mit einer schwachen Öllampe bewaffnet das riesige dunkle Anwesen, um unseren ehemaligen Meister zu finden, der tief in die unterirdischen Katakomben der Brennenburg hinabgestiegen ist. Immer wieder stehen wir vor verschlossenen Türen und müssen Rätsel lösen, um die Hindernisse zu überwinden. Schnell merken wir, dass die Burg nicht ganz so verlassen zu sein scheint wie anfangs angenommen. Daniel ist kein Kämpfer und so müssen wir vor Widersachern fliehen oder uns verstecken, was nicht immer einfach ist, denn neben der physischen Gesundheit, müssen wir auch stets auf unseren geistigen Zustand achten, der sich in der Nähe von Monstern und in der Dunkelheit rapide verschlechtert. Erwischen lassen sollten wir uns nicht, denn hat uns ein Monster erstmal entdeckt ist es schwer zu entkommen und bereits wenige Treffer bedeuten den Tod. Um Daniels Geist zu schonen, achten wir darauf möglichst wenig Zeit in der Dunkelheit zu verbringen und erhellen finstere Abschnitte mit unserer Öllampe oder entzünden andere Lichtquellen wie Fackeln oder Kerzen. Die dazu benötigen Zunderbüchsen sind zwar nicht wirklich selten, etwas haushalten müssen wir dennoch, um nicht irgendwann wortwörtlich im Dunkeln zu stehen.

Grafisch wirkt das Spiel zwar inzwischen etwas altbacken, kann aber vor allem durch sein Sounddesign nach wie vor durch eine dichte Atmosphäre punkten. Auch wenn keine Gegner in der Nähe sind hören wir gedämpfte Schreie, entfernte Schritte und andere unheilvolle Geräusche. Sinkt Daniels Gesundheit, verschwimmt unsere Sicht und unser Gehör wird durch ein unangenehmes Dröhnen malträtiert. Körperliche Verletzungen versorgen wir mit Laudanum (Eine Tinktur aus Opium), unseren Geist stärken wir durch erfolgreich abgeschlossene Rätsel. Um die Rätsel zu lösen, kombinieren wir verschiedenen Gegenstände, die wir in der Umgebung finden und mitnehmen können. Direkt zu Beginn versperrt zum Beispiel eine seltsame organische Masse den Eingang zum Keller der Burg. Wir müssen nun herausfinden wie wir das Hindernis loswerden. Die Lösung findet sich in einem Tagesbucheintrag dessen Autor von einem chemischen Experiment berichtet, dass in der Lage ist bestimmte Materialien aufzulösen. Wir begeben uns nun auf die Suche nach den Zutaten, mischen diese im Labor und können die Barriere schlussendlich damit zerstören. Weniger spaßig sind dagegen die Begegnungen mit den Monstern. Da wir nicht kämpfen können, ist Flucht oft die einzige Option.

Die Handlung wird Genretypisch durch Tagebucheinträge und Rückblenden erzählt. Durch Daniels Amnesie wird der Abstieg in die Tiefen der unheimlichen Burg gleichzeitig auch eine Art Zeitreise in seine eigene Vergangenheit bei der wir zusammen mit dem Protagonisten nach und nach mehr über uns selbst herausfinden.

Fazit


Auch 10 Jahre nach der Veröffentlichung kann ich Amnesia allen Horrorfans noch immer ans Herz legen. Wenn auch die Zeit vor allem auf technischen Seite nicht spurlos an dem Spiel vorübergegangen ist, blendet man dies beim Spielen bereits nach kurzer Zeit aus und ertappt sich selbst wie man sich kaum noch traut weiterzuspielen aus Angst was hinter der nächsten Ecke lauern könnte. Zartbesaitete sollten sich allerdings zweimal überlegen, ob sie sich dieses Spiel antun wollen, denn abseits der unheimlichen Atmosphäre und einiger Schockmomente ist auch die Handlung nichts für schwache Nerven.

Amnesia: The Dark Descent wurde am 8. September 2010 für PC, PlayStation 4 und Xbox One veröffentlicht.

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