The Witcher: Der weiße Wolf erwacht

Veröffentlicht am 23.07.2018 von Stephan in The Witcher
The Witcher wurde vom polnischen Entwickler CD Projekt RED im Jahr 2007 veröffentlicht und legte damit den Grundstein für die erfolgreiche The Witcher Trilogie. Charaktere und Spielwelt basieren auf der Buchreihe des Schriftstellers Andrzej Sapkowski und erzählen die Geschichte nach dem letzten Buch weiter. Wir spielen den professionellen Monsterjäger Geralt, einen Hexer (Durch Mutationen veränderte Menschen mit übermenschlichen Reflexen und herausragenden Kampffähigkeiten). Schwer verletzt wird Geralt vor den Toren der Festung der Hexer Kaer Morhen aufgefunden. Schnell wird klar, ihm fehlt die Erinnerung an einen Großteil seines Lebens. Bei einem überraschenden Angriff der Gruppe der Salamandra auf die Festung werden die geheimen Schriften der Hexer gestohlen und Geralt macht sich auf, nicht nur die Geheimnisse, sondern auch seine Erinnerungen wiederzuerlangen.

Als Hexer kämpft Geralt primär mit dem Schwert wovon er zwei mit sich führt: Silber gegen Monster, Stahl gegen Menschen. Der Kampf ist allerdings nur ein Aspekt, den eine der Stärken der Hexer ist die Vorbereitung. So verfügen sie über zahlreiche Tränke, um ihre Fähigkeiten kurzzeitig erheblich zu steigern. Des Weiteren gilt es vor der Konfrontation die Stärken und Schwächen des Gegners herauszufinden um die Schwächen dann gezielt mit einem passenden Ölüberzug für die Waffe auszunutzen. Die Welt ist voll von gefährlichen Monstern und Menschen und das spiegelt sich auch in der Atmosphäre wider. Die Stimmung ist gedrückt, alles wirkt trostlos und die Vorahnung eines drohenden Unheils liegt in der Luft.

Von Kaer Morhen bricht Geralt nach Vizima auf, der Hauptstadt von Temerien um dort nach den geheimnisvollen Salamandra zu suchen. Hier beginnt dann auch das eigentliche Spiel. Die Welt ist in relativ weitläufige Abschnitte unterteilt, in denen wir uns frei bewegen können. In den Stadtgebieten sprechen wir mit den Bürgern, treffen alte Bekannte und stellen unsere Nachforschungen an. Außerhalb der Stadt besuchen wir kleine Dörfer, die Felder und den Sumpf und legen uns dabei mit allerlei gefährlichen Wesen an. Beute und Trophäen können wir verkaufen und uns dafür neue Ausrüstung kaufen und das ist auch dringend nötig, denn unser Geldbeutel ist schmal und nicht selten steht man ohne Tränke in der Wildnis, umringt von Feinden. Für ein 11 Jahre altes Spiel sieht The Witcher auch heute noch ansehnlich aus, auch wenn die Gesichter einiger Nebenfiguren oft wenig detailliert sind und sich die Charaktermodelle generell oft wiederholen kann besonders die Darstellung der Natur noch immer beeindrucken. Auch Geralt selbst ist sehr detailliert und gut animiert. Immer noch besser als in vielen anderen Spielen ist die Glaubwürdigkeit der Welt, es gibt Kinder, Erwachsene, Alte und Junge, Menschen, Zwerge und Elfen. Auf den Dörfern laufen Gänse und Katzen über die Straßen, bei Regen flüchten sich die Bürger unter die Dächer und jeder hat seinen eigenen Tagesablauf.

Wer die Bücher kennt, wird viele Anspielungen und Referenzen bemerken während Spieler ohne Vorwissen zu Beginn überfordert werden könnten, angesichts der komplexen Welt mit ihren Königreichen, politischen Beziehungen und den Rassenkonflikten zwischen den Menschen und Halblingen (Elfen, Zwerge usw.). Ich selbst hatte die Bücher nicht gelesen und habe die Welt durch das Spiel kennengelernt, bei meinem zweiten Spieldurchlauf kannte ich dann die Bücher und habe einiges wiedererkannt. Jede der Rollenspiele mit starker Geschichte und einer dichten Welt mag empfehle ich das Spiel auszuprobieren.

Die Bilder sind mit der Mod Rise of the White Wolf Enhanced Edition entstanden, die einige Texturen und Menüs verbessert.